Eine kleine Geschichte zu Karfreitag und zur Erbsünde
Ein Mysterium war geschehen. Gott der Herr nahm das Opfer des Lammes für das Opfern des Erstgeborenen und verschonte alle, die es durch Verzehr in sich aufgenommen hatten.
Und so feierte auch der freischaffende Wanderrabbiner Jesses aus Galiläa etwas mehr als zwei Jahrzehnte nach seiner eigenen Geburt mit zwölf seiner engsten Getreuen am Abend des später als Gründonnerstag bezeichneten Tages das Passahfest – auf jeden Fall mit Wein, knackig-staubigem Matze-Zwieback und hoffentlich genug Lammkeule.
Im Nachhinein wird aus dem Passah-Abendessen die neutestamentarische Eucharistie, DAS Abendmahl.
Aus Matze und Wein wird Leib und Blut von Jesus
Denn nicht Matze und Wein wurden verzehrt, nein, Leib und Blut des tags darauf ans Kreuz genagelte Jesses. Aus den Lämmern, die in Ägypten für das Überleben der erstgeborenen Hebräer geopfert wurden, wird jetzt Jesus Christus, das Lamm Gottes, wie das später der erwähnte Johannes seinem Namensvetter Johannes dem Täufer in den Mund legen wird.
Aus dem Verspeisen der gegrillten Lämmerleiber in Ägypten wird das Knabbern am Matze-Zwieback in Jerusalem, denn der ist ja jetzt der Leib Christis und aus dem Blut des Lammes – zum Schutz gegen Todesengel auf die Türschwelle geschmiert – wird jetzt Wein als Blut Jesu des später Gekreuzigten zur Abwehr des Todes überhaupt und das Versprechen auf Erlösung. Ein neues Mysterium war geboren – das Pascha-Mysterium, das mystérium paschále „Ostergeheimnis“, – die Einheit von Leiden und Kreuzestod Christi, seiner Auferstehung von den Toten und seiner Himmelfahrt und Erhöhung und ihrer Vergegenwärtigung in ewig wiederholter Liturgie.
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Die Erbsünde war geboren und nahm die Menschheit in den Schwitzkasten. Und Sünder schmoren nach dem Tod erst einmal im Fegefeuer, es sei denn die Heilige Kirche legt ein gutes Wort für sie ein. Aber das will verdient sein.
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- vollständiger Beitrag von Jörg Albert – Telepolis 30.03.2018
- siehe auch Blog-Beitrag …
„Hasi starb für uns – heute-show vom 6.4.2018„