
Frauen im Iran dürfen in der Öffentlichkeit weder Haare, noch Ohren oder Ausschnitt zeigen. Viele iranische Paare drehen den Spieß um und präsentieren den Mann im Schleier – und die Frau unverhüllt. Mit solchen Fotos kämpfen Frauen und Männern gemeinsam für ein Ende des Schleierzwangs im Iran.

Unter #meninhijab posten die Männer Fotos, auf denen sie mit einem Hijab auf dem Kopf und ihrer unverschleierten Frau oder einem anderen weiblichen Familienmitglied zu sehen sind.

Seit 1979 ist das Tragen eines Kopftuches für Frauen im Iran Pflicht. So sollen Haare, Ohren, Hals und der Ausschnitt bedeckt werden. Beschlossen hat das der zur Regierung gehörende Wächterrat, der sich aus Geistlichen und Juristen zusammensetzt. Wer sich widersetzt muss mit Geldbuße und Haft rechnen. Der Koran, die Grundlage des islamischen Glaubens, schreibt aber kein direktes Kopftuchgebot vor.
Der vermehrte Einsatz der Männer für die Frauenrechte findet in den Sozialen Netzwerken viel Zuspruch. Ins Leben gerufen hat die Kampagne die iranische Aktivistin Masih Alinejad, die in New York lebt. „Seit der Kindheit müssen Frauen den Hijab tragen“, erzählt sie dem „Independet“. Viele Männer hätten sich einfach an den Anblick gewöhnt. „Aber für Millionen von Frauen ist es eine Herabwürdigung.“ ( … )
- #MenInHijab
- Instergram – #meninhijab
- WELT.de 30.7.2016
- #MenInHijab – Anti-Verschleierungstaktik
Iranische Männer kämpfen gegen das Kopftuch – indem sie es selbst aufsetzen. Endlich wirkt der Schleier so lächerlich, wie er immer war.
FAZ 31.07.2016, von Julia Bähr